Jaguar Type E 4,2
Die mooiste motor in die wêreld
Was
Automobile
mit
dem
Markennamen
Jaguar
dem
Liebhaber
und
Kenner
darlegen.
Superbe
Technik
allein
ist
es
auch
nicht,
die
Jaguar-Faszination
vermittelt
-
es
ist
vielmehr
eine
Ausstrahlung
die
historisch
"gewachsen"
ist
und
nicht
zuletzt
auch
ein
gutes
Stück
englischer
Lebensart
zum
Inhalt
hat.
Nur
wenige
Autos
boten
in
den
60er
Jahren
ein
so
hohes
Maß
an
brillanten
Fahrleistungen,
Ästhetik
im
Design
und
Exklusivität
zu
einem
günstigen
Preis.
Die
Entwicklung
des
E-Type
lehnte
sich
nicht
an
den
XK
150
der
50er
Jahre
an.
Er
stellte
eine
Neuschöpfung
dar
und
war
zugleich
sozusagen
eine
alltagstaugliche
Version
des
Rennsportwagens D-Type mit sehr vielen und wegweisenden Konstruktionsmerkmalen.
Bauzeit E-Type 4.2 S 1
:
10/1964 - 9/1968
Zylinderzahl:
6 (Reihe)
Bohrung x Hub mm:
92,07 x 106
Hubraum cm
3
:
4235
Verdichtung:
9:1 (8:1)
PS bei Umin:
268 bei 5400
Max.Drehmoment/Umin:
39 m/kg bei 4000
Vergaser:
3 SU Typ H D.8
Getriebe:
4-Gang, vollsynchron.
Radstand mm:
2483
Spur v./h. mm:
1270/1270
L x B x H mm:
4454 x 1657 x 1222
Leergewicht kg:
1275
Max-Geschwindigkeit km/h:
ca. 240
Beschleunigung 0-100 km/h:
ca. 7 s
0-160 km/h:
ca. 17 s
Den
Kern
des
Jaguar
E-Type
bildet
eine
monocoquartige
Zelle
von
großer
Festigkeit,
zusammengeschweißt
aus
Profilblechen
an
deren
hinterem
Abschluss
ein
Hilfsrahmen
für
die
Hinterachse
mit
einzeln
aufgehängten
Rädern
angebracht
ist.
Auch
vorn
gibt
es
beim
E-Type
einen
Hilfsrahmen
(subframe)
für
die
Aufnahme
der
Sechszylindermaschine,
wobei
die
Motorhaube
ganz
vorn
an
gelenkt
ist
und
sich
bis
zur
Windschutzscheibe
als
Teil
des
Karosseriekörpers
öffnen
lässt
-
genauso
zugänglich
sind
Motor und Vorderachse beim D-Type Rennwagen.
Der
aus
dem
XK
150
bekannte
4,2-Liter
Reihensechszylinder
ist
ein
Langhuber
alten
Stils
mit
268
PS
und
sagenhafter
Elastizität.
Allerdings
verträgt
die
Maschine
keine
hohen
Drehzahlen,
die
jedoch
auch
kaum
nötig
sind,
denn
schon
knapp
über Leerlaufdrehzahl entwickelt die DOHC - Maschine Bärenkräfte.
In
Zahlen
ausgedrückt
bedeutet
dies
eine
Höchstgeschwindigkeit
von
ungefähr
240km/h
und
eine
Beschleunigung
von
0
bis
100 km/h in knapp 7 Sekunden.
Doch
weit
frappierender
als
bloße
Zahlen
ist
die
Art
und
Weise,
wie
dieser
Motor
seine
Kraft
entfaltet.
Scheinbar
mühelos,
ganz
im
Gegenteil
zu
leicht
nervös
wirkenden
italienischen
und
deutschen
Hochleistungsmotoren
setzt
sich
der
E-Type
vehement in Bewegung.
Auf
einen
fünften
Gang
kann
leicht
verzichtet
werden,
denn
schon
ab
20
km/h
hat
man
im
direkten
vierten
Gang
annähernd
den
vollen
Schub
an
der
Kupplung.
Man
kann
dies
bei
den
heutigen,
auf
hohe
Drehzahlen
ausgelegten
Motoren
mit
geringen
Hubräumen
kaum
mehr
nachvollziehen
aber
im
E-Type
macht
es
so
gut
wie
keinen
Unterschied,
ob
man
nun
im
vierten
Gang
von 20 auf 50 oder von 120 auf 150 km/h beschleunigen will.
Bei
beiden
Übungen
lässt
der
Wagen
weniger
als
5
Sekunden
verstreichen
und
erst
ab
etwa
200
km/h
setzt
der
Auftrieb
an
der Vorderachse (man hat plötzlich einen Servolenkungseffekt) und der Mut des Fahrers die Grenzen.
Der
Karosserieaufbau
des
E-Type
ist
für
ein
Straßenfahrzeug
einmalig
und
stammt
direkt
vom
D-Type.
Der
vordere
Hilfsrahmen
ist
durch
acht
(!)
Verschraubungen
am
Monocoque
befestigt
und
kann
in
drei
Teile
zerlegt
werden.
Die
unteren
Träger
an
beiden
Seiten
des
Kardantunnels
bilden
gleichzeitig
die
Verankerungspunkte
der
Torsionsstäbe
der
Vorderradaufhängung.
Der
Rahmen
besteht
aus
Reynolds
5H
-
Vierkantrohr
-
das
Schweißen
und
Anpassen
eines
beschädigten Rahmens kann nur mit entsprechenden Messwerkzeugen durchgeführt werden.
Rohrrahmen
aus
Reynolds
5H
-
Vierkantrohr
für
Vorderachse,
Motor
und
Getriebe
ist
mit
8
Verschrau-
bungen an der Karosserie befestigt.
Technische Daten
Special features of English automobiles
Hinterachse:
Die
Einzelradaufhängung
mit
Hilfsrahmen,
vier
Feder-Dämpfer-Einheiten,
einem
Längslenker
und
zwei
Querlenkern
pro
Rad
(einer
davon
war
die
An-
triebswelle),
sowie
innenliegenden
Scheibenbremsen,
war
unkonventionell,
sorgte
aber
für
ein
sehr
gutes
Fahrverhalten.
Man
sollte
sich
den
Testbericht
des
E-Type
vom
legendären
Fritz
B.
Busch
von
1961
einmal
zu
Gemüt
führen
-
besser
kann
man
das
Auto
(er
bezeichnete
es
als
waffenscheinpflichtig) nicht beschreiben.
Zitate:
Betriebsanleitung
….
Reifendruck:
Für
„normale“
Fahrgeschwindigkeiten
bis
zu
210 km/h vorn 1,6 und hinten 1,75 atü. Ein Druckfehler ist das nicht.
Ich
klappe
das
Heft
zu
und
entschließe
mich
für
„normale
Fahrgeschwindigkeit
bis
210.
Was
die
Reifen
haben
müssen,
wenn
man
mal
schnell
fahren
möchte,
das
will
ich gar nicht wissen. Ich bin verheiratet, habe ein Kind und allerlei Zukunftspläne.
.…
Das
Auto
ist
silbergrau
und
hat
rote
Lederpolster
und
natürlich
Speichenräder.
Die
Lollo
könnte
zwei
Fuß
neben
ihm
im
Bikini
auf
dem
Zaun
sitzen,
ich
würde
sie
nicht bemerken.
....
Sie
roch
abenteuerlich.
Nicht
nach
Flunder,
sondern
nach
Ölsardine,
denn
sie
verbrauchte
im
Stand
einen
halben
Liter
Castrol
pro
Nacht
(im
Winter
mehr,
weil
die Nächte dann länger sind).
….
Der
Wagen
ist
an
meinem
Hosenboden
angenietet,
so
fest
wie
ich
sitze,
liegt
er.
Ich
fahre
nicht
Auto,
sondern
mein
Hintern
hat
Räder.
Ich
denke,
und
das
Auto
handelt
so,
als
wäre
das
Auto
meine
Beine.
Diesen
Satz
müssen
Sie
notfalls
noch
mal lesen. Verzeihen Sie mir diesen Stil, aber ich habe nur ihn.
….
Ich
habe
nicht
das
Gefühl,
schnell
zu
sein
–
ich
habe
genau
dieses
Gefühl:
Ich
wundere
mich
darüber,
dass
die
anderen
so
langsam
fahren.
Ein
400er
Lloyd,
der
mit
allem,
was
drin
ist,
einem
fernen
Ziel
entgegenrobbt,
scheint
langsam
rückwärts zu rollen.
….
Man
kann
dieses
Auto
ohne
viel
Fingerspitzengefühl
(außer
beim
Start,
wenn
sich
die
Pferde
auf
die
Hinterräder
stürzen)
ganz
zahm
fahren.
Im
Stadtverkehr
ist
der
IV.
Gang
noch
für
49
km/h
gut,
im
III.
lässt
sich
so
gut
wie
alles
machen,
und
wenn
man
will,
dann
fährt
man
ganz
leise.
Auf
Wunsch
brüllt
die
Flunder
aber
auf,
als
ob
sie
am
Spieß
hinge.
Sie
liegt
so
gut,
und
zwar
in
jeder
Art
von
Kurven,
dass
es
sich lohnt, dafür ein neues Wort zu prägen: Sie liegt wie eine Flunder!
….
Dieses
Auto
ist
mit
einer
Flasche
Whisky
vergleichbar,
mit
der
man
einen
Mann
alleine
lässt.
Er
muss
entweder
die
Größe
haben,
sich
zu
beherrschen,
sie
also
nicht
hinunter
zustürzen
–
oder
die
Routine
und
die
Reife,
sie
wirklich
verkraften
zu können. Ein Greenhorn söffe sich einen Katzenjammer an.
.…
Es
war
ein
Auto,
das
man
sogar
noch
mit
dem
Kännchen
ölen
durfte,
ein
Auto,
das
ich
nur
widerwillig
zurückgab.
Die
Leute
haben
sich
umgedreht,
wo
immer
es
auch
fuhr
oder
stand,
und
die
Mädchen
an
den
Fußgänger-Überwegen
haben
mit
Tricks gearbeitet, die mir den Schweiß aus den Poren trieben.
Vorgeschichte
Mein
Autotraum
begann
schon
als
10
-jähriger
(nur
ein
E-Type
muss
es
sein),
animiert
durch
die
Spielkarten
der
„Altenburger
und
Stralsunder-Spielkarten-Fabriken“.
Wer
als
Bub
in
den
60ern
kennt
die
Karten
nicht?!
1985
wurde
mein
Traum
Wirklichkeit
-
von
einem
Barbesitzer
in
Köln
konnte
ich
einen
E-
Type
4,2
Serie
1
erstehen.
Der
sah
äußerlich
ganz
gut
aus,
hatte
2
Jahre
HU
und
meine
Begeisterung
als
Laie
war
zunächst
sehr
groß.
Das
änderte
sich
abrupt
nach
einem
halben
Jahr
mit
einem
Motorschaden
(Details
lasse
ich
lieber
weg).
Nach
genauer
Inspektion
von
Karosserie,
Motor,
Getriebe,
Bremsen,
Hinterachse
wurde
mir
klar,
dass
ich
beim
Kauf
entweder
blind
auf
beiden
Augen
war
oder
eine
Nacht
mit
einer
Flasche
Whisky
hinter
mir
hatte
(siehe
Fritz.
B.
Busch
nebenan).
Die
Vollrestauration
dauerte mehr als 10 Jahre.
Karosserie
Die
Haube
mit
Aufhängung
war
trotz
vieler
Einzelteile
gut,
die
Verbindungsstellen
fast
rostfrei.
Die
Schweller
waren
hinüber
(verstopfte
Ablauföffnungen)
-
der
Rost
hatte
leichtes
Spiel.
Beide
Türen
wirkten
als
Auffangspeicher
für
Wasser,
da
nur
die
Türhäute
zu
bekommen
waren
musste
mir
ein
Karosseriebauer
die
Türen
auftrennen,
schweißen,
anpassen
und
verzinnen.
Ein
neuer
Boden
im
„Fahrerhaus“
machte den Innenraum wieder wasserdicht.
Motor
Ein
gebrauchter
XJ
-
Zylinderkopf
(fast
neu)
ist
anstelle
des
alten
Alu-Teils
eingebaut worden. Die SU-Gasfabriken sowie das Getriebe wurden angepasst.
Vorderachse
Alle
zerbröselten
Gummielemente
wurden
durch
PU-Buchsen
ausgetauscht.
Traggelenke. und Radlager wurden ersetzt.
Hinterachse
Geniale
Hinterachse,
selbstsperrendes
Differential
mit
allen
Komponenten
ist
praktisch neu.
Getriebe
Originales
Moss-Getriebe
ist
in
UK
durch
einen
Getriebespezialisten
revidiert
worden.
Bremsen
Die
4
Scheibenbremsen
waren
damals
sensationell,
das
eigenartige
Bremssystem
ist
wohl
Jaguar
konform:
Der
Bremszylinder
am
Pedal
wirkt
auf
den
Aufnahmezylinder,
des
im
Motorraum
platzierten
Bremskraftverstärkers,
der
wiederum den Druck auf den Hauptbremszylinder überträgt.
Interieur
Das
Innere
war
verwohnt,
damals
(1989)
war
eine
komplette
Lederausstattung
mit
Sitzpolsterung
noch
erschwinglich.
Belüftung
und
Heizung
sind
so
ein
Ding……
im
Sommer
hat
man
eine
fahrende
Sauna
und
wenn
es
kalt
wird
ist
Skiunterwäsche
zu
empfehlen!
Es
soll
nur
eine
kurze
Beschreibung
sein.
Elektrik,
Lenkung,
Kühlsystem
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Fazit: Darum prüfe, wer sich ewig bindet…..
Hampton Court
Tantallon Castle
Historie einer Restauration